Jährlich erleiden mehr als 70.000 Menschen in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzstillstand. Trotz der hohen Anzahl an Betroffenen beträgt die Überlebensrate derzeit nur 10 Prozent. Das ist eine alarmierende Zahl, die verdeutlicht, wie wichtig schnelle und effektive Ersthilfe ist. Bereits 3 – 5 Minuten nach dem Herz-Kreislaufstillstand entwickeln sich irreversible Hirnschäden, während Rettungswagen im Durchschnitt 8 – 12 Minuten benötigen, um am Einsatzort zu sein.
Um die Überlebenschancen in solchen Notfällen signifikant zu erhöhen, setzt sich die Sportklinik Hellersen aktiv für die Verbesserung der Notfallversorgung im Kreisgebiet ein, indem sie die vom Märkischen Kreis ins Leben gerufene Initiative „Region der Lebensretter MK“ unterstützt. Diese Initiative ermöglicht es medizinischem Personal, sich zu registrieren und über eine App alarmiert zu werden, um als Ersthelfer die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Verkehrsunfälle sind hierbei ausgenommen.
Um das Engangement zu honorieren, gewährt die Sportklinik Hellersen jedem im Netzwerk registrierten Mitarbeiter einen zusätzlichen, bezahlten Urlaubstag pro Jahr. Zudem möchte die Spezialklinik noch mehr Menschen dazu befähigen, Teil des Netzwerks zu werden, und bildet daher ihr nicht-medizinisches Personal auf freiwilliger Basis während der Arbeitszeit kostenlos aus.
„Die schnelle Reaktion bei einem Herzstillstand ist entscheidend, da der plötzliche Herztod zu den häufigsten Todesursachen gehört. Im letzten Jahr wurden 55.000 Menschen vom Rettungsdienst reanimiert, jedoch haben nur 51 Prozent der Fälle sofortige Hilfe durch Ersthelfer erfahren“, erklärte Dirk Burghaus, Vorstandsvorsitzender der Sportklinik Hellersen und meint weiter: „Neben unserem geschulten medizinischen Personal geben wir auch Verwaltungsmitarbeitern die Möglichkeit, während der Arbeitszeit an Reanimationsschulungen teilzunehmen und so die Notfallversorgung im Märkischen Kreis zu stärken.“
Im Falle eines Notfalls kann die Kreisleitstelle registrierte Ersthelfer, die die App „Region der Lebensretter 3.0“ auf ihrem Smartphone installiert haben, alarmieren. Die App zeigt den genauen Standort des Notfalls an und weist den Ersthelfern den schnellstmöglichen Weg dorthin.
Für die Registrierung in der Ersthelfer-App werden Qualifikationen wie Approbationen oder entsprechende Ausbildungsnachweise des medizinischen Personals anerkannt. Nicht-medizinisches Personal kann durch Schulungen die erforderlichen Kenntnisse erwerben. „Durch die Teilnahme der Sportklinik Hellersen kommen wir unserem Ziel näher, das reanimationsfreie Intervall auf ein Minimum zu verkürzen und den Märkischen Kreis zu einer Region der Lebensretter zu machen,“ freut sich Susanne Weber, Oberärztin in der Sportklinik Hellersen und ärztliche Leitung des Rettungsdienstes im Märkischen Kreis. Sie begleitet federführend die Umsetzung in der Spezialklinik und prüft die Nachweise, die von den Mitarbeitern zur Teilnahme erbracht werden müssen. „Wir freuen uns über jeden Mitarbeiter, der sich in der App registriert und dadurch einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Notfallversorgung im Märkischen Kreis leistet“, meint Dirk Burghaus und erhofft sich eine rege Teilnahme der Mitarbeiter.
Diese Hoffnung teilt Landrat Marco Voge: „Die Aktion der Sportklinik Hellersen ist vorbildlich. Sie motiviert dazu, sich als Lebensretter zu registrieren und ehrenamtlich Leben zu retten. Daher großer Dank für die innovative Idee und das Engagement der Klinikleitung. Wir haben nach knapp einem Jahr bereits 600 Lebensretter im MK. Das ist eine beeindruckende Zahl, die wir gerne noch nach oben schrauben möchten. Dabei hilft die Unterstützung im Werben um neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr, besonders aus dem medizinischen Bereich. Das System ist eine wichtige Ergänzung zum Regelrettungsdienst. Es gab bislang fast 1.000 Alarmierungen. Im Einzelfall ist auch Leben gerettet worden. Vielen Dank an alle, die mitmachen!“
Pressekontakt
Sarah Burghaus
Leitung Marketing & Kommunikation, Pressesprecherin
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